Der Alltag hat wieder Einzug gehalten und ich bin wieder im alten Trott. Der Urlaub hat unglaublich gut getan, obwohl ich auf halber Strecke krank geworden bin und es nicht so richtig geschafft habe mit meiner Geschichte weiter zu kommen. Aber ich habe zumindest wieder reingefunden. Das war eine tolle Urlauber-Kombination. Alle haben einander machen lassen, kein Gruppenzwang… Jeder hat ein bisschen sein Ding gemacht und natürlich haben wir auch viel gemeinsam gemacht. Wir haben unglaublich viel gegessen, Filme geguckt, gelesen. Wir sind spazieren gegangen und haben kreativen Kram gemacht. Und natürlich auch unheimlich viel geschlafen. Und das alles in wunderschöner Umgebung und bester Gesellschaft. Besser ging kaum. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr.
Aber darum sollte es in diesem Post eigentlich gar nicht gehen. Mein Thema für heute ist ein eher trockenes, aber unheimlich wichtiges: Welche Versicherungen brauche ich für mein Pferd und als Pferdehalter? Darüber sollte man sich wirklich Gedanken machen.
Eine Haftpflichtversicherung für mich als Pferdehalter ist absolute Pflicht und hier sollte man auch nicht am falschen Ende sparen. Die Deckungssummen der Haftpflichtversicherungen unterscheiden sich erheblich. Neulich habe ich mit jemandem darüber gesprochen der meinte, dass ich für mein Fohlen ja noch keine so große Deckungssumme brauche, das könne ja noch nicht so viel kaputt machen. Natürlich ist das Quatsch. Mal angenommen ich gehe mit Massoud spazieren, er erschrickt sich, reißt sich los, rennt auf die Straße und verursacht einen Unfall, bei dem ein Mensch dauerhaft zu Schaden kommt. In solchen Fällen können die Ansprüche ganz schnell unglaubliche Höhen annehmen. Und das ist etwas was ich niemals ganz ausschließen kann, das muss man sich einfach eingestehen. Die Haftpflichtversicherung mit hoher Deckungssumme schützt mich davor, mich durch eine kleine Unachtsamkeit finanziell zu ruinieren. Insofern ist sie absolut wichtig.
Aber was braucht man sonst noch?
Die zweitwichtigste Versicherung ist meiner Meinung nach die Pferde-OP-Versicherung. Viele haben diese nicht, aber ich rate unbedingt dazu eine abzuschließen. Eine Pferde-OP mit Klinikaufenthalt und allem drum und dran beläuft sich ganz schnell in die Tausende. Ich hätte das nicht einfach mal so auf der Kante. Natürlich kann man auch privat Geld sparen für so einen Fall, aber eine OP-Versicherung kostet ungefähr 30€ im Monat. Wenn ich diesen Betrag jeden Monat zurücklege, dann muss ich, um eine OP für 3-4000 Euro (und das ist durchaus realistisch!) bezahlen zu können, erstmal 10 Jahre sparen. Was mache ich denn, wenn das vorher passiert? Oder wenn ich ganz viel Pech habe und mein Pferd kurz hintereinander operiert werden muss?
Eine Freundin von mir hat vor ein paar Jahren auch ein Pferd gekauft. Eine tolle Stute, die sie natürlich heiß und innig liebt. Sie hatte sie gerade ein paar Monate, als sie eine schlimme Kolik bekam und operiert werden musste. Bei der Operation wurde dann auch noch ein Tumor entdeckt, der glücklicherweise entfernt werden konnte. Diese Operation mit Nachbehandlung hat gut 5000€ gekostet – finanziell hätte ihr das, trotz Polster, das Genick gebrochen. Gott sei Dank hatte sie aber eine OP-Versicherung. Daran muss ich immer denken, wenn ich von jemandem höre, dass er keine hat. Ich bin ganz ehrlich: Ich finde das unverantwortlich. Wenn man nicht wirklich richtig viel Asche in der Hinterhand hat, dann braucht man auch eine OP-Versicherung. So eine Pferd-OP ist eben einfach was anderes als bei Hunden oder Katzen, wir bewegen uns da finanziell in völlig anderen Gefilden. Und das Risiko, dass mein Pferd leiden oder sogar sterben muss, weil ich die OP nicht bezahlen oder das Geld nicht so schnell auftreiben kann, möchte ich wirklich nicht eingehen.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob man dann nicht auch gleich eine Krankenversicherung für Pferde abschließen sollte. Davon würde ich nach eingehendem Durchrechnen allerdings abraten. Während eine OP-Versicherung in der Preis-Leistung sehr gut dasteht, lohnt sich der hohe Preis einer Krankenversicherung in den meisten Fällen nicht. Man kann natürlich Pech haben wenn das Pferd chronisch krank wird, aber Tierarztrechnungen werden oft nur teilweise übernommen und man steht in den allermeisten Fällen nicht vor so horrenden Höhen, dass man das Geld nicht durch regelmäßige Rücklagen vorhalten könnte. Hier würde ich den Betrag lieber jeden Monat zurücklegen.
Eine weitere Versicherung, die sinnvoll sein kann, ist eine Reiter-Unfall-Versicherung. Diese deckt auch Leistungen über die Krankenversicherung hinaus ab. Man kann sich auf die Abdeckung von Bergungskosten, Unfall-Krankenhausgeld und Invaliditätsleistungen verlassen.
Ok, ich fasse meine Versicherungsempfehlngen für Pferde und Pferdehalter nochmal zusammen:
Reiter-Haftpflichtversicherung: Absolutes Muss!
Pferde-OP-Versicherung: Absolutes Muss!
Pferde-Krankenversicherung: Rechnet sich in den meisten Fällen nicht.
Reiter-Unfall-Versicherung: Nice to have.
1 comment
[…] Zusätzlich habe ich noch eine OP-Versicherung. Ob man diese braucht oder nicht, darüber lässt sich streiten. Ich habe mich dafür entschieden, weil ich bei dem Gedanken an eine mögliche OP, die schnell einige tausend Euro kosten kann, nicht mehr ruhig schlafen konnte. Ich möchte nicht, dass Geld darüber entscheidet, ob ich meinem Pferd eine OP ermöglichen kann oder nicht. Aber wie gesagt, dass ist sicherlich eine sehr persönliche Entscheidung. Auf Chevalie findet ihr – wie ich finde – eine sehr interessante Meinung von Sophie zu dem Thema: Welche Versicherungen für mein Pferd? […]