Brief an Massoud

Lieber Massoud,

noch kennen wir uns kaum und Du bist noch so weit weg, aber ich will den Augenblick nutzen, um Dir Deinen ersten Brief zu schreiben. Ich bin wahnsinnig glücklich darüber, dass wir unser Leben zusammen verbringen werden und das möchte ich Dir sagen. Dich gefunden zu haben ist ein riesiges Glück und das wusste ich schon in dem Moment als ich Dich das erste Mal sah. Das erste Mal von Dir erfahren habe ich, als ich in einem Forum schilderte wen ich suche und Petra mir schrieb, dass Du das perfekte Pferd für mich wärst. Ich ahnte es damals noch nicht, aber als ich diesen Weg runter kam und Dich gesehen habe, da habe ich sofort gewusst, dass sie Recht hatte. Ich möchte das aufschreiben und noch einiges mehr, damit ich es nie vergesse. Denn sicher werden auch wir Zeiten haben, die schwierig sind. Das haben alle. Aber ich werde nicht an uns zweifeln, weil ich mir so sicher bin dass das hier sein soll. Wir gehören zusammen. Und ich glaube Du hast das auch gleich gewusst.

Wir beide haben ganz viel Zeit und auch deshalb schreibe ich Dir – und vor allem mir – diesen Brief. Damit ich auch das nicht vergesse. Ich möchte uns all das schreiben was ich mir so gut überlegt habe. Ich möchte es aufschreiben, bevor der Alltag Gelegenheit hat anzufangen, bevor sich Gewohnheiten einschleichen und ich vergesse was ich mir für uns wünsche. Bevor ich Gelegenheit habe vom rechten Weg abzukommen, bevor ich zu viel von Dir verlangen oder uns beide überfordern kann. Ich möchte all das festhalten. Für Dich und für mich. Solange ich noch klar denken kann, bevor ich verzückt auf Deiner Weide stehe und alle guten Vorsätze vergessen habe.

Ich wünsche mir vor allem, dass wir Freunde werden. Und ich glaube, das werden wir ganz von selbst, wenn wir es nicht schon sind. Freunde lassen sich Freiräume und behandeln sich mit Respekt. Sie hören aufeinander, vertrauen einander und überwinden schwierige Zeiten gemeinsam. Natürlich haben sie viel Spaß zusammen, unternehmen und entdecken neues und genießen die Zeit, die sie zusammen verbringen können. Das wünsche ich mir für uns. Und ich glaube, wenn ich das immer vor Augen behalte, dann kann uns auch gar nichts passieren. Ich möchte Dich zu nichts zwingen, denn ich glaube nicht, dass das nötig ist. Du musst mir nicht dienen, sondern ich wünsche mir, dass Du gern mit mir zusammenarbeitest. Wie Freunde eben. Und ich verspreche, dass ich alles tun werde, um Dir unsere gemeinsame Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich verspreche, dass ich immer dafür sorgen werde, dass es Dir gut geht. Dass ich Dein Wohl über meines stellen werde, wenn es darauf ankommt. So wie ich es für meine Freunde tun würde.

Ich wünsche mir Unbeschwertheit in unserem Zusammensein. Anders als ich es so oft gesehen habe, werde ich nicht von vorneherein davon ausgehen, dass Du etwas falsch machst, sondern davon, dass alles wunderbar sein wird. Wenn es das nicht ist, werden wir gemeinsam einen Weg finden, um es wunderbar zu machen. Möge ich nie vergessen, dass alles wunderbar sein wird!
Ich möchte Abenteuer mit Dir erleben, aber ich verspreche, dass ich sicherstellen werde, dass das auch für Dich Abenteuer sind, die Spaß machen. Ich werde meinen Spaß nicht auf Deine Kosten haben, sondern mit Dir gemeinsam. Ich hoffe, dass ich immer sehen werde, wenn Du zu etwas noch nicht bereit bist. Bitte entschuldige, wenn ich es einmal nicht merken sollte und verzeih‘ mir meine Ignoranz.
Weil wir Zeit haben, werden wir alles Schritt für Schritt tun. Wenn etwas schief läuft, dann werde ich nicht Dir die Schuld geben, denn es wird immer meine Schuld sein. Wir werden einen Schritt zurück machen und es mit mehr Zeit und Ruhe nochmal probieren. Ich werde Dir vertrauen, ehe ich Vertrauen von Dir verlange.
Wenn wir nicht weiter kommen, dann werde ich uns Hilfe holen. Mein Stolz wird mich nicht davon abhalten Dich glücklich zu sehen, das verspreche ich. Und ich werde Dich nicht im Stich lassen, wenn Du mich brauchst. Ich habe die Verantwortung für Dich übernommen und das habe ich nicht leichtfertig getan. Wenn ich nicht überzeugt wäre, dass ich Dir ein schönes Leben bieten kann, dann hätte ich Dich ziehen lassen und sollte sich an dieser Überzeugung jemals etwas ändern, dann werde ich etwas ändern.
Ich werde Deine Freundlichkeit nicht ausnutzen und Dir den Halt und die Führung bieten, mit der Du Dich wohl fühlst. Ich muss Dich dazu nicht dominieren, sondern werde Dir ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner sein, dem Du gerne folgst. Und wenn Du mir zeigst, dass ich das nicht bin, dann werde ich hart dafür arbeiten es zu werden.
Ich werde Dir nie unnötig wehtun und Dich vor allem Unheil beschützen soweit es in meiner Macht steht. Um das zu gewährleisten werde ich nicht an den falschen Stellen sparen. Ich werde mir das Wissen aneignen, dass ich brauche um Dir gerecht zu werden und ich werde alle Mühen auf mich nehmen, die nötig werden sollten. Ich werde Dir die bestmöglichen Lebensbedingungen bieten, auch wenn das bedeutet, dass mein Weg zu Dir länger oder beschwerlicher sein sollte. Ich habe kein Recht von Dir zu verlangen wider Deine Natur zu leben. Du sollst laufen, toben und so frei sein, wie ich es Dir ermöglichen kann. Ich werde versuchen immer den für Dich leichtesten Weg zu gehen, ohne Dich zu unterfordern.
Ich möchte Deinen Spaß und Dein Interesse an Menschen im Allgemeinen und mir im Besonderen erhalten. Wenn ich das alles nicht vergesse, dann stehen uns unendlich viele ausgelassene und unbeschwerte Momente bevor…

Ich freue mich unendlich, dass wir noch ganz am Anfang unserer Reise sind.

In Liebe,
Deine Sophie