Soudi hatte am letzten Wochenende ganz viel Damenbesuch. Meine Freundinnen Mieks und Jasmin waren da und haben Pebbles mitgebracht. Pebbles, das Hundemädchen, ist auch noch ein Jungspund und so war natürlich allerhand los auf der Weide.
Hier einmal ein ungestelltes Besucherfoto.
Soudi ist offensichtlich der einzige, der mitgekriegt hat, dass fotografiert wird… 🙂
Wir haben es uns erstmal gemütlich gemacht, allerdings war Soudi der Meinung, dass wir die Liegematte wohl vor allem mitgebracht haben, damit er keine dreckigen Hufe bekommt. Das leuchtet ein schließlich muss man dann auch nicht Hufe saubermachen, wenn sie gar nicht erst dreckig sind… Außerdem war Pebbles doch ziemlich interessant. Sie hatte allerdings am Anfang noch ein bisschen Schiss – im Gegensatz zu Soudi, der sich nicht einmal von ihrem Bellen irritieren ließ.
Sicherheitsabstand ist unser neues Lieblingsthema
Ein neues Thema, das sich hier schon angekündigt hat, hat sich bei meinem gestrigen Besuch auch nochmal bestätigt: Sicherheitsabstand. Soudi hatte das schon ziemlich gut drauf, dass man um Menschen rumläuft und auch einen gewissen Abstand halten muss. Da die zwei Jungs allerdings aufgrund unglücklicher Umstände im Moment ohne Erziehungsberechtigte (erwachsene Pferde) sind, bleiben die Erziehungsaufgaben eben auch stärker an uns Menschen hängen. Wenn man da nicht aufpasst, dann sind gute Manieren schnell wieder vergessen. Die Bremsen nerven die beiden im Moment so, dass sie einfach ineinander rennen, wenn sie eine Bremse an der Brust zwackt. Das habe ich gestern recht unsanft festgestellt, als Soudi sich auf diese Art auch eine Bremse an mir abstreifen wollte und mir dabei kräftig auf den Fuß latschte. *AUA!* Das geht natürlich gar nicht und ist dementsprechend oberstes Thema unserer Trainingsliste. Wie schon erwähnt meinte er beim Besuchstag auch schon, dass die Matte wohl für ihn sein muss und ich war ein bisschen damit beschäftigt ihn auf Sicherheitsabstand zu halten. Naja, man lernt. 🙂
Das Problem, das man als Anfänger viel zu leicht macht ist, es niedlich zu finden, wenn das Pferd auf den Schoß will. Ich weiß ja auch, dass das nicht geht, aber die Pferdenase im Gesicht fühlt sich einfach gut an. Wenn er dabei meinen persönlichen Abstand einhält, dann darf er auch zum Schmusen kommen, aber wenn er einfach da reinlatscht, dann muss ich ihn in Zukunft ganz konsequent wegschicken. Meine Zehen werden es mir danken.
Aber natürlich hat Soudi sich im Großen und Ganzen mal wieder vorbildlich benommen. Ich bin immer wieder begeistert wie menschenbezogen, neugierig und unerschrocken er ist. Er war die ganze Zeit um uns herum, während sein Kumpel am anderen Ende der Weide gegrast hat. Man könnte ja was verpassen, das wäre doch ärgerlich!
Hier gucken wir gerade bei Miekes und Pebbles Trainingseinheit zu.
Natürlich hat Soudi mal wieder durch Coolnes beeindruckt…
Jetzt, wo die Mücken und Bremsen so jucken ist Putzen ja besonders schön. Und wenn man dann sogar von zwei Mädels gekrault und geschrubbt wird, dann hat man wohl irgendwas richtig gemacht.
Allerdings ist das Pferdeleben nicht nur Zuckerschlecken.
Auch wenn er sich bemüht hat mit den Hufen auf der Matte zu bleiben: Hufe geben musste er trotzdem noch…
Zum Glück war danach aber Spielstunde angesagt.
Pebbles hatte sich mittlerweile auch beruhigt und so haben die beiden sogar noch zusammen getobt. Erstmal wurde Fangen gespielt (erst jagt Pebbles Soudi, dann umgekehrt) und dann brachte Mieke ein Stöckchen ins Spiel. Soudi findet Stöckchen fast genauso toll wie Pebbles und so hatte man doch eine Gemeinsamkeit gefunden…
Wir glauben, dass die Zwei nochmal richtig dicke Freunde werden. 🙂
Wie ist das bei euch? Gibt es bei euch im Stall Hund-Pferd-Freundschaften?
8 comments
Hihi,
mein Projektwallach hasst Hunde. Er ignoriert, dass eigentlich er das Fluchttier ist und jagt Hunde mit großer Leidenschaft. Wehe dem, einer wagt sich in die Halle, wenn er da gerade unterwegs ist. Ohren zurück, Kopf vor und los geht’s. Da bekommt er richtig Energie 🙂
Das Problem mit dem Kuscheln kenne ich nur zu gut. Weil man sich ja eigentlich freut, wenn so ein schönes, großes, idealerweise auch noch weiches und glänzendes Pferd rüberkommt, und so eine Pferdenase ist ja auch so niedlich. Aber Recht hast du natürlich, wir Menschen eignen uns nur bedingt als Kratzbaum gegen Bremsen. VG!
Na, ich bin gespannt wie sich das entwickelt. 🙂 Soudi und Pebbles wirkten bei der Verfolgungsjagd beide noch ganz vergnügt. Wäre toll, wenn sich das so wiederholen würde… Wenn er es ernst meinen würde, dann würde ich nicht im Hundefell stecken wollen, Soudi ist ganz schön schnell. ;D Was heißt denn eigentlich „Projektwallach“? Hast Du das auf Deinem Blog schonmal erklärt?
Und ja, das mit dem Kuscheln ist das allerschwierigste. Aber nachdem ich nun nen blauen Zeh habe und gesehen habe wie die beiden ineinander brettern… Da möchte ich wirklich nicht, dass er das mit mir auch so macht. Also muss es wohl sein. Aber diese Naaaase! <3
Hehe, Projektwallach ist in den meisten Fällen mein Synonym für Reitbeteiligung 🙂 Eigentlich sehe ich ihn eher als meinen eigenen, schließlich bespaße ich ihn seit knapp 10 Jahren und fühle mich verantwortlich. Aber irgendwie bin ich dann doch zu genau, als dass ich von „meinem Pferd“ schreiben würde. Ab und an bedeutet Projektpferd aber auch eines, mit dem ich gerade arbeite.
Ich habe unzählige Fotos von der Pferdenase. Und vor allem: Die erzählt einem so viel! Ich habe früher häufig nur auf Schweif und Kopf, überwiegend Augen und Ohren geachtet, um die Stimmung vom Pferd einzuschätzen. Aber ein Zentimeter Unterschied in der Spannung der Unterlippe sagt mehr als tausend Worte! Die Nasen sind also nicht nur unendlich niedlich, sondern auch unendlich informativ 🙂
Wow, 10 Jahre Reitbeteiligung! Toll, es wäre schön, wenn es mehr so langjährige Reitbeteiligungen geben würde! Der Begriff ist dann auf jeden Fall klar. 🙂 Und vielen Dank für den Hinweis mit der Pferdenase. Darauf werde ich jetzt mal verstärkt achten. Ich habe vor mir, wie weich Soudis Unterlippe wird, wenn ich ihn kraule, aber ich fürchte viel mehr Beachtung habe ich seiner Mundpartie noch gar nicht geschenkt. Aber wenn ich so überlege, dann hatten sehr spannige Pferde die ich kannte auch immer eine steinharte Mundpartie. Vielleicht sollte ich sie doch weiterhin aus der Nähe betrachten… ;D Naja, nur nicht mehr so unaufgefordert…
Es war so ein schöner Tag! Wie toll wäre es, wenn die Zwei nächstes Mal wirklich spielen? 😀
Das sah doch bei diesem Besuch schon echt gut aus. Ich glaube schon. Und nächstes Mal kriegen wir hoffentlich die wilde Verfolgungsjagd ganz drauf! 🙂
Liebe Sophie,
da sind ja ein paar lustige Bilder entstanden. Wenn man das Bild mit dem Stock nicht genau anschaut könnte man auf den ersten Blick meinen, die Beiden machen Tauziehen :).
Das Problem mit dem Kuscheln kenne ich. Mein Pony ist jetzt ja auch noch ein ganzes Stück kleiner wie Soudi und passt wirklich fast auf den Schoß. Zumal ich noch die erschwerte Bedingungen habe. Parcival lebt in einer bunt gemischten Mini-Herde. Der Besitzer der anderen Minis erlaubt es seinen Minis und auch Parcival, dass sie sich auf seinen Schoß setzen. Er spielt auch recht rau mit den Minis und rauft richtig mit ihnen. Da ist es natürlich nochmal schwerer zu erklären, dass ich das nicht möchte.
Bei uns hat geholfen, dass ich konsequent aufgehört habe ihn zu streicheln und kraulen, wenn er zudringlich wurde. Wenn er ganz frech wurde, bin ich einfach gegangen. Das fand er ziemlich blöde und hat dann auch recht schnell aufgehört so zudringlich zu sein. Mir fiel es da nur schwer konsequent zu sein, weil ich eben so gerne mit meinem Pony kuschle. Aber mit Disziplin meinerseits haben wir das Thema letztendlich dann doch gut in den Griff bekommen.
Weiter habe ich darauf geachtet auch ihn mit Respekt zu behandeln, d.h. dass ich ihn nicht anfasse, wenn er mich nicht dazu einlädt und auch nicht in seinen persönlichen Bereich eindringe, wenn er das nicht erlaubt. Außerdem akzeptiere ich es, wenn er keine Lust mehr hat. Geht Parcival weg, ist das für mich okay und ich gehe ihm nicht hinterher, weil ich ihn noch so gerne streicheln möchte. Ich denke, dass das bei uns auch geholfen hat Respekt zu lernen, weil ich es ihm einfach vorgelebt habe. Ganz oft sehe ich wie der Mensch einfordert, dass das Pferd seinen persönlichen Bereich achtet, selber dann aber übergriffig ist.
Was Parcival und ich dann auch trainiert haben, ist ein Signal, dass er weiß von irgendwas soll er jetzt Abstand halten bzw. weggehen. Das erweist sich sehr hilfreich und so gibt es keine Diskussionen beim Weide abäppeln mehr (Schubkarren umschmeißen macht soviel Spaß), oder bei anderen Dingen.
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam,
eure Erfahrungen sind immer total spannend. Du hast dann aber wirklich erschwerte Bedingungen… Toll dass Du ihm das trotzdem auf so eine sanfte und Konfliktarme Art erklären konntest!
Und mit dem zweiten Punkt, den Du ansprichst hast Du total recht. Als Soudi da war, da hätte ich ihn am liebsten die ganze Zeit gestreichelt. Gerade in der Zeit war ich aber ja auch noch eine Fremde und er hat mir deutlich gezeigt, dass ihm das zuviel war, indem er weggegangen ist. (Genau das was Du mit Parcival gemacht hast, wenn ich so drüber nachdenke) Es ist mir natürlich schwer gefallen, aber ich habe das dann auch akzeptiert und habe ihn gehen lassen. Das war sehr wichtig für unsere Annährung, glaube ich. Außerdem hätte ich ja nie rausgefunden, dass er den Kontakt von sich aus sucht und immer mal wieder ankommt, wenn ich den Tag bei den Pferden auf der Weide verbringe. Das ist ein wunderschönes Gefühl. Jetzt müssen wir nur die richtige Balance finden… 🙂