Zwei Jungpferde habe ich noch auf der Liste. Einer davon ist ein Absetzer, Araber-Berber in rabenschwarz. Von so einem Pferd habe ich ja als Kind immer geträumt, aber ich muss zugeben, dass die Farbe für mich inzwischen zwar ein Argument, aber nicht ausschlaggebend ist. Der Charakter ist viel wichtiger. „Das richtige Pferd kann keine falsche Farbe haben“, oder wie geht der Spruch?!
Der andere ist im Moment auch noch schwarz, wird aber Schimmel werden. Sein Vater ist der Deckhengst, den wir vorgestern kennenlernen konnten.
Mit der Züchterin des Rappfohlens bin ich schon im Kontakt, der anderen habe ich gestern geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten. Die beiden möchte ich mir noch angucken und ich glaube, dann habe ich einen fundierten Überblick gewonnen. Dann fühle ich mich auch in der Lage mit Überzeugung eine Entscheidung zu treffen (sicherlich nach einem weiteren Besuch bei den Top-Kandidaten).
Am 28./29.12. werde ich hoffentlich das Rappfohlen kennenlernen und nochmal Massoud besuchen. Während ich mit Lahbib ja schon ganz viel machen konnte, habe ich bei Massoud ja noch nix wirklich ernsthaftes ausprobiert und habe daher auch noch nicht so einen ausgeprägten Eindruck von ihm.
Lahbib ist ein Right Brain Introvert mit Tendenzen zum Left Brain Introvert und ein ganz bisschen Left Brain Extrovert (wahrscheinlich Altersbedingt). Mit ihm könnte ich sicher eine schöne Beziehung aufbauen. Ich habe ihn im Laufe des Tages sehr lieb gewonnen, es war aber keine „Liebe auf den ersten Blick“. Er hat sich erstmal gar nicht um mich gekümmert und lieber weiter gefressen und ich war am Anfang auch noch nicht besonders emotional berührt. Aber als er mir dann mehr und mehr gefolgt ist und sich beim Spaziergang sogar hinter mir versteckt hat… 🙂 <3
Bei Massoud war es ganz anders. Da kam ich diesen kleinen Hügel runter und da stand er schon, hat uns entgegen gewiehert und kam uns neugierig entgegen. Und wie er da so stand dachte ich nur: „OMG!!!“. Und dann war er auch noch so verschmust, schön und wahnsinnig freundlich. Er war ganz neugierig, ohne dabei aufdringlich zu sein wie sein Brüderchen. Und dann hat er nachher auch noch seine wunderschönen Bewegungen gezeigt. Aber wie gesagt: Ich habe noch nicht probiert wie er auf gruselige neue Dinge reagiert, ob er die Hufe gibt usw.. Ich bin ja weiterhin Kopfmensch und muss mir da noch ein umfassenderes Bild machen.
Die Vor- und Nachteile der beiden: Lahbib ist ein reiner Berber, dafür etwas kurz geraten und mit einer kuhessigen Beinstellung (die aber gut wachstumsbedingt sein kann). Massoud ist ein Araber-Berber mit einem verhältnismäßig hohen Araber-Anteil, dafür sehr schön und korrekt mit einer wahnsinns Farbe und es hat sofort geknistert zwischen uns beiden. P. meinte auch, dass sie das gespürt hätte und dass es ziemlich schwer für sie war das mit anzusehen, weil Massoud soetwas wie ihr „Herzfohlen“ ist. Er hat sich aber auch sichtlich für mich interessiert.
Es wird auf jeden Fall alles andere als einfach werden! Aber es macht schon unheimlich viel Spaß!!! 🙂
Ich habe übrigens seit heute einen Stall und bin darüber wahnsinnig happy. Er ist einfach perfekt. Und: Die Stallbesis legen Wert darauf wer bei ihnen einstellt und sind so begeistert von mir und meiner Einstellung, dass sie ihre weitere Planung der Fohlenweide von mir abhängig machen!! O.O Ich war total sprachlos nach dem Telefonat heute. Wie cool ist das denn? Wenn ich mit einem Absetzer komme, dann würden sie noch weitere Absetzer aufnehmen (und so auch mehr Geld verdienen), aber wenn ich mit einem 1,5Jährigen komme, dann würde das altersmäßig nicht passen und sie würden nur noch einen 1,5Jährigen aufnehmen. Und das machen sie wirklich von mir abhängig! 🙂 Ich finde das total cool. Gleichzeitig haben sie total Verständnis dafür, dass ich noch ein bisschen Zeit für die Entscheidung brauche und drängeln mich auch nicht. Die Leute, die angefragt haben, die werden sie jetzt vertrösten (bzw. ihnen die Situation erklären) bis ich mich entschieden habe und die Planung steht. Sowas kriegt man nur, wenn man sich intensiv mit diesen Dingen beschäftigt. Die Mühe hat sich also schon gelohnt. 🙂