Heute habe ich wieder einen Kurzurlaub gemacht. Genau fühlt es sich nämlich jedes Mal an, wenn ich zu Soudi fahre. Aber heute hatte ich obendrein auch noch richtigen Urlaub – eine ziemlich clevere Idee bei dem Wetter. Natürlich fahre ich zum Sonnen nicht ans Meer oder so, sondern auf die Koppel.
Weil Soudis Weidekumpel, Taajwar, noch ziemlich scheu ist (was er heute irgendwie vergessen hatte, aber dazu später mehr) und man auf der Weide schlecht mit ihm üben kann, haben die Stallbesitzer stabile Gatter bestellt, aus denen wir nun ein Pen basteln können. Die mussten allerdings noch befestigt werden, weshalb wir auf der Weide heute eine kleine Baustelle hatten, während ich da war. Beide sind aber eigentlich ganz cool geblieben, Soudi hat zwischendurch sogar immer wieder direkt am Gatter gestanden, damit er besser gucken konnte. Ich glaube er war dem Stallbesitzer ziemlich im Weg, aber er ist halt auch so niedlich dabei… 😉 Es war auch egal, wenn gehämmert, geschraubt oder gebohrt wurde – war alles interessant und überhaupt nicht gruselig.
Im Gegenteil: Die beiden waren heute super zutraulich und schmusig. Sogar Taajwar, der sonst wirklich sehr sensibel reagiert, durfte ich ganz viel streicheln, er hat mit meinem Klappstuhl und der Gerte gespielt, meinen Ruckack spazieren getragen und hat mir ständig seine Pferdenase ans Ohr gehalten (ich bin mir auch nicht ganz sicher warum, fühlte sich aber ziemlich schön an. ;D ).
Und auch Soudi war heute absolut entzückend. Normalerweise kann ich die meiste Zeit auf meinem Stuhl in der Sonne sitzen, die Pferde kommen immer mal an (eigentlich nur Soudi), gehen dann wieder und ich verbringe einen entspannten Tag mit bester Aussicht. Heute aber nicht. Heute waren beide Pferde die ganze Zeit um mich herum und wollten am liebsten auf meinen Schoß. Ich bin dann zwischendurch mal ein bisschen auf der Weide spazierengegangen und habe überrascht festgestellt, dass Soudi mir auf Schritt und Tritt folgt. Er ist mir über die ganze Weide hinterhergedackelt, hat angehalten, wenn ich angehalten habe und ist wieder mitgekommen, wenn ich weitergegangen bin. Ich war soooooo glücklich. Eigentlich bin ich’s immernoch… Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass er mich so schnell ins Herz schließen würde, aber offensichtlich bin ich angekommen. 🙂 <3 <3 <3
Putzen war natürlich auch angesagt. Und weil die ganzen Fliegenviecher so nerven und kitzeln, war das für Soudi ganz offensichtlich ein Highlight des Tages. Er hat es sichtlich genossen, mir die ganzen wichtigen Stellen hingehalten und ist dabei geradezu in eine Schmusetrance versunken. Auf dem Bild hatte ich schon ein paar Minuten aufgehört zu kraulen, aber er hat sich mit diesem Genießergesicht vor mich gestellt und vor sich hin geträumt. Tajwaar hat im Hintergrund währenddessen einen Überraschungsgast entdeckt… 🙂
Ein kleiner Rehbock kam zu uns auf die Weide und hat dort erstmal seinen Mittagssnack zu sich genommen. Er war bestimmt 15 Minuten bei uns und war von unserer Anwesenheit völlig unbeeindruckt. Ich habe mich trotzdem nicht getraut näher ranzugehen und habe deshalb keine Fotos machen können, auf denen man ihn so richtig gut erkennt. Aber ich habe ihn auf dem Foto für Dich eingekringelt. Folg einfach Taajwars Blick… 🙂
2 comments
Ich will dich mit meinen Kommentaren nicht zuspammen, nur den hier muss ich loswerden 🙂 Wir hatten vor ein paar Jahren mal eine ausgebüxte Schafherde zu Gast auf der Weide. Das war großes Kino. Die Pferde haben erst geguckt wie Autos. Dann sind die beiden Herdenchefs (der eine ist die Legislative, der andere die Exekutive) im Gespann nach vorn zum Erkunden und haben dabei festgestellt, dass sich Schafe treiben lassen. Und damit waren die Spiele eröffnet. Das endete damit das einer der dominanteren Wallache (der am Anfang einen riesigen Sicherheitsabstand eingehalten hat) in vollem Karacho in die Schafherde reingeprescht ist – er hat sie dann leider unter dem Zaun durchgetrieben und weg waren sie. Ich stand daneben und hatte Spaß. Großartig wie Fluchttiere größenwahnsinnig werden, wenn sie merken, dass sie etwas herumtreiben können 🙂 VG!
Erstmal vorweg: Ich freue mich tierisch über jeden Kommentar!! Also bitte nicht aufhören! 🙂 Und besonders freue ich mich natürlich über so großartige Geschichten! Da haben eure Pferde wohl ihren Sheepsense entdeckt. ;D Das könnte ich mir bei Soudi auch gut vorstellen. Leider hat er das mit dem Rehbock erst gar nicht mitgekriegt. Sein Weidekumpel ist ja eher vorsichtig und hat Abstand gehalten. Als Soudi dann schließlich mitgekriegt hat, dass Besuch da ist, ist er gleich hin, aber so ein Rehbock ist dann auch ziemlich schnell verschwunden. Bei Deiner Geschichte hätte ich wahrscheinlich am Boden gelegen vor lachen. 😀