Ich hatte diesen Traum. Es war ein sehr alter und doch irgendwie neuer Traum. Ich wollte ein Pferd haben, eines mit dem ich durch Dick und Dünn gehen kann. Das ich in- und auswendig kenne. Dem ich blind vertraue und das mir folgt, weil es mir ebenso vertraut. Ich wollte nicht mehrere Pferde, keine Turniere gewinnen, ich wollte mein Leben mit diesem einen Freund und Partner verbringen. Als Kind habe ich meine Eltern nie ernsthaft nach einem Pferd gefragt. Vielleicht war ich damals schon zu vernünftig, denn ich wusste, wie sehr sich mein Leben verändern würde, dass ich vorher viel ausprobieren, ins Ausland gehen und oft keine Zeit haben würde. Das wollte ich diesem Freund nicht zumuten und so wartete ich. Als dann Jahre später die Pferde wieder in mein Leben traten, da war dieser Traum schnell wieder da. Und jetzt wusste ich auch genauer was ich mir eigentlich wünschte. Ich wollte ein Pferd von Anfang begleiten, mit ihm gemeinsam seine ersten Abenteuer erleben, genau wissen was er erlebt hat und warum er reagiert wie er reagiert. Das, so dachte ich mir, wäre die beste Voraussetzung für eine Partnerschaft wie ich sie mir erträumte. Ich würde ein Jungpferd kaufen.
Bist Du verrückt?!
Die Bedenken beim Kauf eines Jungpferdes liegen auf der Hand und sind auch schnell auf dem Tisch, wenn man mit anderen über seine Pläne redet: „Da zahlst Du doch erstmal nur und kannst noch gar nichts machen!“, „Das ist nur was für Profis!“, „Und was ist, wenn es sich auf der Weide verletzt und Du es nie reiten kannst?“ oder auch „Da kauft man ja die Katze im Sack und weiß nicht, was mal aus dem Fohlen wird!“.
Ich habe jeden einzelnen dieser Sätze gehört, als ich in meinem alten Stall „bekanntgegeben“ habe, dass ich bald weg sein werde, weil ich ein Jungpferd kaufen wolle. Kaum einer reagierte positiv auf diesen Plan, jeder hatte Bedenken, warf mir skeptische Blicke zu, oder wurde nicht müde zu erwähnen wie halsbrecherisch diese Aktion sei. Ich konnte es ihnen nicht verübeln, denn keiner dieser Skeptiker kannte mich so gut, dass er hätte wissen können wieviele Gedanken ich mir vorher gemacht habe.
Die Gegenargumente überzeugten mich nicht.
Ich habe sie mir angehört, darüber nachgedacht – und keines dieser Argumente war für mich überzeugend.
Dass ich jede Minute mit meinem Jungspund genießen würde, auch wenn ich noch nicht mit ihm „arbeiten“ konnte, das wusste ich von Anfang an. Da es mir reicht, mich neben ein Pferd zu stellen, um in den Flow zu kommen, würde ich absolut glücklich und zufrieden damit sein, wenn ich bei ihm auf der Weide sitzen und ihm beim Grasen zugucken kann. Besser hätte ich mein Geld nicht investieren können.
Ich bin natürlich kein Profi und habe noch kein Pferd von vorne bis hinten selbst ausgebildet. Ich bin aber überzeugt davon, dass diese Kombination trotzdem klappen kann, wenn man sich und seine Fähigkeiten realistisch einschätzt und nicht zu stolz dazu ist, um Hilfe zu bitten.
Verletzen kann sich auch ein erwachsenes Pferd – zumindest, wenn es ein Leben mit Artgenossen und Auslauf führen darf. Da dies für mich eine absolute Voraussetzung war, taugt dieses Argument herzlich wenig. Vielleicht ist das Risiko bei den Jungspunden größer, das kann sein. Aber ich werde mein Pferd nicht in Watte packen und dafür sein Leben beeinträchtigen. Und ganz ehrlich: Wenn ich ihn nie reiten kann, dann habe ich eben einen Freund und Partner, mit dem ich durch Dick und Dünn und über Stock und Stein wandere. Ich mag reiten, aber das ist nicht mein Hauptgrund für die Liebe zu Pferden.
Und ja, wenn man ein Jungpferd kauft, dann weiß man nicht so genau was einmal draus wird. Zumindest nicht, wenn man nicht Zuchtrichter oder sowas ist. Aber was soll’s? Das mag für ambitionierte Turnierreiter durchaus ein Argument sein, aber ich habe nicht den Ehrgeiz irgendwelche Schleifen zu sammeln. Ich möchte richtig gut werden im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wenn Soudi kein Top-Dressurpferd wird, dann ist mir das egal. Wenn er in irgendwas besonders gut sein sollte und es ihm Spaß macht, dann werden wir da halt richtig gut. Oder wir werden in nichts so richtig gut, sondern können alles ein bisschen. Mir ist das alles gleich, solange wir zusammen was machen können und beide glücklich damit sind.
Das sind natürlich nur die Antworten auf einige der üblichen Bedenken. Aber ich wollte Dir eine Idee davon geben, was ich auf diese Argumente geantwortet habe. Eigentlich soll es heute darum gehen, warum es die beste Entscheidung meines Lebens war, mir diesen Traum zu erfüllen.
Warum ich es immer wieder tun würde
Ein Jungpferd von Anfang an zu begleiten ist das spannendste, was ich je gemacht habe.
Es geht schon damit los zu beobachten wie die Wachstumsschübe meinen kleinen Keks verändern. Wie er plötzlich hinten sechs Zentimeter höher ist als vorne, wie er eine lange Nase kriegt und kräftigere Beine. Wie seine Mähne wächst und sich sein Ausdruck verändert. Ich bekomme mit, wie sich seine Farbe verändert. Wie er langsam dunkler wird und wie sein Wachstum seine Abzeichen verändert.
Eine Aufgabe macht glücklich
Es geht weiter mit all den Dingen, die ich ihm zeigen kann. Die wir zusammen lernen. Ich bin dafür verantwortlich, dass er mal entspannt und ohne Angst durch’s Leben gehen kann. Es ist meine Aufgabe, ihm zu zeigen was er können muss, um in unserer Welt glücklich zu werden. Jedes Mal, wenn ich ihn davon überzeugen kann, das etwas gar nicht gruselig ist oder dass Hufe geben nunmal einfach dazugehört, ist es als hätte ich den Himalaya erklommen. Ich könnte regelmäßig platzen vor Glück.
Ich weiß warum er tut was er tut
Es kann natürlich gut sein, dass ich ihm Quatsch beibringe. Aber wenn, dann weiß ich wenigstens warum er tut was er tut. Wer hat nicht schonmal auf einem Pferd gesessen, das sich aus irgendeinem nicht nachvollziehbaren Grund in einer bestimmten Situation seltsam verhalten hat? Und wie schwierig ist es, ihm dieses Verhalten wieder abzugewöhnen, wenn man nicht weiß, warum es das tut?!
Ich kann die Schwerpunkte setzen, die mir wichtig sind
Das ist im Moment vor allem Vertrauen aufbauen und die Überzeugung in Soudis kleinem Gehirn festsetzen, dass es etwas schönes ist, wenn Menschen zu Besuch kommen. Beides sind Punkte, die im herkömmlichen Beritt meistens zu kurz kommen. Außerdem gucken wir uns verschiedene potenziell gruselige Dinge an und lernen, dass die gar nicht schlimm sind. Und später gucke ich mir dann in Ruhe an was Soudi und mir Spaß macht, was wir lernen müssen, damit er gesund und fit bleibt und dementsprechend kann ich von Beginn an die Trainingsschwerpunkte setzen.
Ich bestimme wie wir etwas machen
Ob die Herangehensweise dieser oder jener Reitlehrerin immer und in jeder Situation die richtige ist? Wer weiß das schon, aber es ist eher unwahrscheinlich. Wenn ich merke, dass etwas für Soudi nicht funktioniert, dann habe ich die Möglichkeit einen anderen Weg einzuschlagen. Ich muss ihn nicht durch eine Schule gehen lassen, die nicht die richtige für ihn ist.
Ich bestimme wann wir etwas machen
Soudi braucht noch etwas Zeit? Kein Problem, wir haben jede Menge davon. Wenn etwas länger dauert, dann macht das nichts, denn wir genießen jeden Schritt auf dem Weg. Bei der Ausbildung sitzt uns weder Zeit- noch Gelddruck im Nacken, wir können uns ganz nach dem für uns richtigen Tempo richten. Und genau das werden wir auch tun.
Das sind für mich schon mehr als genug Gründe, warum meine Entscheidung für ein Jungpferd die richtige für mich war. Natürlich stehen uns die großen Prüfungen erst noch bevor und wir müssen erst noch beweisen, dass wir zusammen klarkommen, wenn es an die schwierigeren Ausbildungsschritte geht. Aber ich glaube wir haben die besten Voraussetzungen, um ein sehr, sehr glückliches Leben miteinander zu haben.
13 comments
Dein Soudi ist einfach soo süß und hübsch! Das Artikelfoto ist der Hammer. Ich finde das übrigens super, was du machst und wenn ich mir gezielt ein Pferd kaufen würde, dann vermutlich auch ein junges.
Egon habe ich ja bekommen, als er schon 10 Jahre war und manchmal ist es ein komisches Gefühl zu wissen, dass er schon so viel ohne mich erlebt und gelernt hat (weswegen ich ihn natürlich nicht weniger lieb habe, aber du weißt, was ich meine).
Hätte ich derzeit nicht so eine Geldunsicherheit hätte ich mir vor kurzem fast einen Haflinger-Liebenthaler Hengst gekauft. 2,5-jährig 😉 Mal schauen, was die Zukunft so bringt. Ein Shetty wollte ich auch niemals nie haben und nun?! 😀
Hi Sarah,
ja, das komische Gefühl kenne ich. Ich frage mich dann eben oft, was da wohl so passiert ist in dieser Vergangenheit, über die ich nie mehr erfahren werde. Deshalb hat man sein Pferd natürlich nicht weniger lieb, das stimmt. Ich habe auch schon einige Pferde mit Vergangenheit sehr, sehr gern gehabt. Und wäre es anders gekommen und ich hätte ein erwachsenes Pferd adoptiert, dann hätte ich das jetzt sicher auch nicht weniger lieb als Soudi. Aber wenn man es sich aussuchen kann, dann ist das ein wirklich tolles und einmaliges Erlebnis. 🙂 <3
Aber dass Du nie ein Shetty haben wolltest! Da bin ich jetzt etwas schockiert! 😉 Wo die Liebe hinfällt! <3
Liebe Sophie,
genau wie du habe ich ja auch ein Jungpferd zu mir genommen. Bei mir waren die Kommentare die ich gehört habe vorher bzw. eigentlich auch jetzt noch sogar noch verschärft, denn Parcival werde ich definitv nie reiten können.
Warum also hole ich ein Pferd zu mir, von dem man doch gar keinen Nutzen hat, sondern nur Geld kostet?
Das sehe ich einfach anders. Parcival ist für mich die Erfüllung eines Kindheitstraums. Ich wollte immer unbedingt ein Shetlandpony haben. Und für mich steht einfach nicht das Reiten sondern der Umgang mit dem Lebewesen Pferd im Vordergrund. Natürlich macht reiten Spaß, aber das war mir schon als Kind nicht so wahnsinnig wichtig. Ich habe viele Nachmittage einfach nur so im Stall verbracht um bei den Pferden zu sein. Oft habe ich dort nichts mit den Pferden gemacht, sondern war einfach nur bei ihnen und das waren meine glücklichsten Stunden.
Einen Absetzer habe ich zu mir geholt, weil ich meinem Pferd alles selber beibringen wollte. Ich wollte einmal nach meinen ganzen Tierschutztieren ein Tier, was keine Vergangenheit hat gegen die ich ankommen muss. Außerdem verfolge ich ein anders Ausbildungskonzept als die meisten anderen und ich wollte gerne ein Pferd haben bei dem ich von Null anfangen kann damit. Wenn wir nicht alles perfekt oder in der allgemeinen Geschwindigkeit hinbekommen, ist mir das irgendwo egal. Dann kann mein 2,5jähriges Pony eben noch immer nicht angebunden werden. Gut, soweit sind wir eben noch nicht, aber besser als den Rat vieler Stallkollegen zu befolgen und ihn trotz Panik einfach anbinden und ihn strampeln lassen bis er aufgibt. Da bin ich froh, dass ich weiß, dass Parcival niemals dazu gezwungen wird aufzugeben und belohnt werde ich vielleicht momentan noch nicht mit einem Pferd was super angebunden stehen bleibt, aber mit einem selbstbewussten Pony. Und ich glaube daran, dass wir dieses Problem mit Geduld auch in den Griff bekommen.
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam,
ich verstehe ganz genau was Du meinst. Allein schon dieses „das kostet ja nur Geld und man hat gar keinen Nutzen davon“ ist eigentlich auch total krank. Aber so denken nunmal viele und das ist fest verankert und wird nicht einmal hinterfragt. Aber mit welchem Recht erwarten wir denn einen Nutzen vom Pferd?! Und mir geht es wie Dir nicht in erster Linie um das Reiten, sondern um das Sein mit Pferden. Und ich finde es echt super, dass Du Parcival die Zeit lässt, die er braucht. Dann lässt er sich halt noch nicht anbinden. Na und? Wer sagt denn, dass er das jetzt um jeden Preis können muss!?
Liebe Grüße,
Sophie
ach, das ist mal wieder ganz wunderbar geschrieben. manchmal hab ich das gefühl du schreibst, was ich denke :-D. ich kann das sooo gut nachvollziehen…was denkst du, was ich alles gehört habe als wir überlegten unseren lacco zu kaufen. einen blüter? noch dazu von der rennbahn? nee, nee und dreimal nee. aber wir haben es getan und nie bereut. ich freue mich, dass es anderen auch so geht. und ja: wenn unsere jungs von allem „nur“ ein bisschen können, dann ist das für uns auch ok, hauptsache es geht ihnen gut dabei.
@ miriam: lacco ist 9 und mag manchmal auch heute noch nicht angebunden stehen, auch wenn wir das immer wieder geübt haben. was soll’s?!! wir wollten es nämlich auch nicht machen, wie es dir deine stallkollegen geraten haben. dafür kann er inzwischen ganz super, zuverlässig und brav unangebunden stehen bleiben. 🙂
Liebe Elli,
das freut mich sehr, dass Du meine Gedanken teilst. Es ist immer total schön zu lesen, dass es anderen auch so geht. Manchmal fängt man ja doch an zu zweifeln. Aber ich bin viel zu glücklich, da kann ich gar nicht auf dem falschen Weg sein. 🙂
Ich kann mir sehr gut vorstellen, was Deine Stallkollegen zu lacco gesagt haben. Bist Du verrückt? Wahrscheinlich bist Du das sogar, aber ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass das was gutes ist. 😉 Zumindest scheinen die ganzen netten Leute ein bisschen verrückt zu sein. 🙂
Und zum Thema anbinden: Wieviel cooler ist denn das bitte, wenn lacco unangebunden stehen bleibt?!! 🙂
Hallo,
bisher hab ich auf deiner Seite nur gelesen und bin begeistert über den Weg den du gehst.
Gern wäre ich genauso „schlau“ gewesen, als ich mein Pferd, damals drei, gekauft habe.
Nun, wenn ich noch einmal beginnen könnte, würde ich es so machen wie du es tust, egal was andere sagen.
Aber auch das muss man manchmal erst lernen und zum Glück hab ich das auch und wir haben unseren Weg nach sieben turbulenten Jahren gefunden.
Kleine Hürden müssen noch genommen werden, aber das sind keine große Sachen außer meine noch nicht ganz überwundene Reitangst. Aber auch daran arbeiten wir und das Vertrauen kommt langsam aber merklich zurück.
Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß bei dem was ihr macht und lasst euch nicht beirren.
Aber so wie du schreibst wird das wohl auch nicht passieren ;).
Liebe Grüße
Evelyn und Dival
Liebe Evelyn,
ich wünsche euch alles, alles Gute auf eurem Weg zum Vertrauen. Manchmal kann so ein Weg wirklich schwierig sein, aber ich glaube die Belohnung dafür, dass man die Strapazen des Weges auf sich nimmt, ist oft riesig. Ich war mir zwischendurch auch oft nicht sicher, ob ich wirklich das richtige tue. Die ganzen Skeptiker bringen einen früher oder später ja doch zum Zweifeln. Aber mit einem älteren Pferd kann es mindestens genauso schwierig sein und für mich fühlte sich dieser Weg tief im Herzen immer am richtigsten an. Und irgendwie auch am sichersten. Auch wenn mir alle davon abgeraten haben… Es freut mich, wenn ich hier beim Schreiben so selbstsicher rüberkomme. Ich möchte ja auch anderen Mut machen ihren Weg zu gehen. In echt bin ich wahrscheinlich nicht immer so unbeirrbar, aber je mehr Soudi und ich zusammenwachsen, desto sicherer werde ich mir meiner Sache. Schließlich kann uns am Ende nur unser Pferd sagen, ob wir in die richtige Richtung laufen, oder? 🙂
Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass Du schon so lange hier dabei bist und natürlich auch sehr über Deinen Kommentar! Erzähl gern mal von eurem Weg, entweder über die Kommis oder gern auch per Mail. 🙂 Ich wünsche Dir viel Mut bei der Überwindung Deiner Reitangst. Wieder zu vertrauen braucht Zeit und viel Kraft und Wille. Das ist eine der schwierigsten Übungen beim Reiten, finde ich. Dival finde ich übrigens einen ganz wunderschönen Namen!
Liebe Grüße,
Sophie
Hallo Sophie,
viele Tips und Anregungen habe ich mir hier aus deinem Blog und aus den Lese- und Internettips, welch du hier reingestellt hast, geholt.
Und natürlich tragen auch meine beiden Trainerinnen einen großen Teil dazu bei, dass mein Vertrauen immer mehr wächst.
Mein großer Wunsch ist es ja irgendwann mit meinem Dival angstfrei ins Gelände gehen zu können. Dazu muss aber wirklich alles passen, da wir eine erhebliche Strecke an einer viel befahrenen Straße lang müssen, um ins Gelände zu kommen. Wenn wir uns da nicht gegenseitig vertrauen kann es leicht gefährlich werden. Aber wir machen Fortschritte, von Außen sicherlich nicht sichtbar, aber dafür in mir drinnen um so mehr. Wir machen momentan viel Bodenarbeit und arbeiten an meinem Sitz um dieses Vorfallen, was ich mir aus der Angst heraus angewöhnt habe, wieder abzustellen. Und ja, es ist ein Licht am Ende des Tunnels…und auch mein Pferd nimmt das Training und die Umstellung meiner Art zu reiten dankbar an, ist viel entspannter geworden.
Vielen Dank noch einmal für deinen tollen Blog und
Liebe Grüße
Evelyn
Vor ein paar Monaten habe ich ernsthaft überlegt, einen jungen Wallach zu übernehmen, der als unreitbar diagnostiziert wurde. Ich hatte ihn vom Boden mitausgebildet, und er ist clever und mutig (so wie deiner :)). Letztlich habe ich aber einen Platz für ihn gefunden, so dass mein Pferd in spe reitbar sein soll. Auch wenn Reiten für mich nicht der absolute Fokus ist, wäre es schon prima, wenn das ginge. Ich denke, ich würde mich entsprechend nach einem etwas älteren umsehen. In meinem Umfeld hatte ein Jungtier gerade einen ziemlich heftigen Koppelunfall; und der erstgenannte Wallach war auch als Fohlen gekauft – die Katze im Sack halt. Aber wie du schreibst: Man steckt nicht drin, und passieren kann immer was, egal wie alt das Tier ist.
Hi Nadja,
schön, dass Du einen guten Platz für ihn gefunden hast. Ich kann das auch nachvollziehen. Ob ich mir ein von vorneherein unreitbares Pferd kaufen würde weiß ich, ehrlich gesagt, auch nicht. Ich reite schon gerne und hoffe natürlich auch, dass Soudi und ich ein langes gemeinsames Reiterleben vor uns haben. Und vielleicht ist das Risiko auch wirklich erhöht, wenn man sich für ein Jungpferd entscheidet. Aber es gibt so viele Gründe, die für mich für ein junges Pferd gesprochen haben, dass diese einfach überwogen haben. Und falls es so kommen sollte, dass ich Soudi aus irgendwelchen Gründen nicht werde reiten können, dann finde ich das schade – bereuen würde ich die Entscheidung aber trotzdem nicht. Denn ich habe dafür die Gelegenheit seine ganze Entwicklung mitzuerleben, mit ihm zusammenzuwachsen. Und es gibt ja noch tausend andere Dinge, die wir zusammen machen können. Ich würde vielleicht nicht jubeln, aber die Welt würde dadurch nicht untergehen. Ich habe einen wunderbaren, fantastischen Freund gefunden und egal wie unsere Zukunft aussieht, sie wird super! 🙂
Ich finde deine Entscheidung total super. Auch ich habe mir vor ein paar Jahren einen 2 Jahre alten Wallach gekauft und wurde von vielen belächelt. Mir war was egal. das was wir beide in der zeit erlebt und zusammen geschafft haben, das kann uns keiner mehr nehmen. Jeder kleine Entwicklung und Bindung lässt einem richtig das Herz aufgehen.Und jetzt mit 6 Jahren konnte ich ihn problemlos anreiten und wir haben Spaß daran egal wie die Welt zu erkunden.
Wie wunderbar! Man darf sich von den vielen negativen Stimmen einfach nicht beirren lassen. Zum Glück sagen unsere Pferde uns genau das.