Reitbeteiligung gesucht – 6 Schritte zu Deinem Pflegepferd

Eine Reitbeteiligung finden, das ist gar nicht so einfach – und zwar für beide Seiten! Wenn Du diese 6 Punkte beachtest, dann kann es trotzdem klappen.

Deine perfekte Reitbeteiligung ist irgendwo da draußen!

Viele wünschen sich eine Reitbeteiligung, weil sie nicht die Zeit oder nicht das Geld haben, um sich ein eigenes Pferd zu kaufen. Oder auch, weil sie diese riesige Verantwortung nicht voll übernehmen, sondern sie sich lieber mit jemandem teilen wollen. Bist Du auch gerade auf der Suche? Dann bist Du das Glück vieler Pferdebesitzer, die sich Unterstützung bei der Beschäftigung ihres besten Freundes wünschen. Zumindest theoretisch. In der Realität sieht das Ganze oft ganz anders aus. Da herrscht Frust auf beiden Seiten. Du als Reitbeteiligung ärgerst Dich vielleicht über die horrenden Forderungen, die manche Pferdebesitzer stellen. Die Pferdebesitzer dagegen beklagen sich häufig darüber, dass Reitbeteiligungen unzuverlässig sind oder nicht bereit auch bei Dingen mitzuhelfen, die nicht direkt etwas mit dem Pferd zu tun haben. Oder dass sie meinen sie kriegen ein gut ausgebildetes Pferd quasi umsonst zur Verfügung gestellt. Vielleicht bist Du ja auch schon ein bisschen auf der Suche und kurz davor es aufzugeben? Dann tu es nicht, denn Deine perfekte Reitebteiligung ist irgendwo da draußen, ganz sicher! Und die Suche lohnt sich, denn eine Reitbeteiligung zu haben, mit der es wirklich passt, das ist wunderschön!

In 6 Schritten zu Reitbeteiligung oder Pflegepferd

Zum Glück kenne ich auch viele Trios, bei denen es ganz wunderbar funktioniert und die sich alle nicht mehr missen möchten. Ich selbst habe gerade zum zweiten Mal das Glück gehabt die perfekte Reitbeteiligung zu finden. Irgendwann wirst Du auch sowas haben! Wenn Du die folgenden 6 Punkte beachtest, dann vielleicht sogar schon ganz bald!

1. Überleg Dir genau was Du möchtest

Möchtest Du ein Dressurpony, oder lieber einen Geländebummler? Hast Du viel Zeit und bist bereit Stalldienste zu übernehmen? Oder würdest Du lieber etwas mehr bezahlen und dafür keinen Stalldienst machen? Möchtest Du feste Tage haben, oder das Ganze flexibel gestalten können? Wie weit darf der Stall entfernt sein und musst Du ihn mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können? Mach Dir vorher in Ruhe Gedanken was eine Reitbeteiligung für Dich eigentlich perfekt machen würde. Und dann suche genau danach. Wenn Du hier zuviele Kompromisse machst, dann birgt das Konfliktpotenzial und Du wirst wahrscheinlich nicht glücklich mit Deiner Reitbeteiligung.

2. Beachte was der Pferdebesitzer sich wünscht

Viele Pferdebesitzer haben ebenfalls genaue Vortstellungen davon wen sie sich für ihr Pferd wünschen, was mit ihm gemacht werden sollte und was nicht. Wenn ein Pferdebesitzer schreibt, dass er nicht möchte,  dass Du mit seinem Pferd auf Turniere fährst, dann meint er das meistens ernst. Wenn das aber genau das ist worauf Du hinarbeitest, dann bist Du hier ganz sicher falsch. Auch über anfallende Stalldienste wollen die meisten Pferdebesitzer nicht verhandeln. Lies Dir die Beschreibungen der Pferdebesitzer ganz genau durch und überlege Dir, ob Du mit den genannten Punkten leben kannst. Wenn nicht, dann erspare euch beiden eine Menge Zeit und Frust! Denn mal ganz ehrlich: Würdest Du jemandem Deinen Partner anvertrauen, der sich nicht einmal die Mühe macht Deine Beschreibung zu lesen und zu beachten?

3. Bereite Dich auf den ersten Kontakt vor

Du hast ein Angebot einer Reitebeteiligung gefunden, das vielversprechend klingt. Deine Wünsche und die Vorstellungen des Pferdebesitzers scheinen gut zusammenzupassen? Prima, dann geht es an den ersten Kontakt. Aber Du solltest jetzt nicht wild drauflosschreiben oder direkt zum Hörer greifen. Das ist im Prinzip ein kleines Bewerbungsgespräch und so solltest Du es auch behandeln. Überlege Dir vorher, welche Fragen vielleicht noch offen sind. Was Du über Deinen Hintergrund erzählen möchtest und was Du noch über das Pferd oder den Besitzer erfahren möchtest. Wenn Du gut vorbereitet in diesen Erstkontakt startest, dann macht das einen guten Eindruck, denn Du nimmst die Sache offensichtlich ernst und bist sorgfältig. Mach Dir also vorher eine Liste und stelle sicher, dass Du die Punkte darauf abhaken kannst. Und eins noch: Viele Pferdebesitzer schreiben dazu, ob ihnen eine Mail oder ein Anruf lieber ist. In diesem Fall: Unbedingt dran halten!

4. Achte beim ersten Treffen nicht nur auf das Pferd, sondern auch auf den Besitzer

Natürlich wirst Du vor allem mit deinem Pflegepferd viel Zeit verbringen. Aber Du solltest nicht unterschätzen wie wichtig es ist, dass es auch mit dem Pferdebesitzer gut harmoniert. Es macht keinen Spaß ein tolles Reitbeteiligungspferd zu haben, aber ständig von der Pferdebesitzerin angemotzt oder kontrolliert zu werden. Andersrum ist natürlich auch doof. Wenn Du Dich mit der Besitzerin super verstehst, aber Du überhaupt keinen Draht zum Pferd findest, dann hast Du vielleicht eine neue Freundin gefunden, aber leider nicht die richtige Reitbeteiligung. Falls es aber mit beiden passt, hab ein bisschen Verständnis, wenn die Besitzerin zum Beispiel die ersten Male noch dabei sein möchte oder sich wünscht, dass Du Unterricht nimmst. Sie hat das Wohl ihres Pferdes im Sinn – und das solltest Du ab jetzt ja auch haben!

5. Kläre das Versicherungsthema!

Ich weiß, wenn Du eine Reitbeteiligung in Aussicht hast, dann bist Du vor Freude wahrscheinlich gerade ganz hibbelig. Aber leider muss ich trotzdem nochmal mit ein bisschen Bürokratie um die Ecke kommen. Das ist echt wichtig, deshalb müsst ihr einmal drüber sprechen. Meistens sind in der Pferdehalterhaftpflicht-Versicherung Reitbeteiligungen mit drin. Aber es kann sein, dass der Pferdebesitzer seiner Versicherung dann Deinen Namen mitteilen muss oder so. Sprich mit ihm drüber, denn das ist super-wichtig. Wenn was passiert und Du bist nicht versichert, dann kann das Deinen finanziellen Ruin bedeuten. Außerdem wünschen sich manche Pferdebesitzer, dass ihre Reitbeteiligung eine Reiter-Unfall-Versicherung abschließt, die bei einer Verletzung Deine Versorgung übernimmt. Das kann sinnvoll sein, muss aber nicht. Jedenfalls solltet ihr das Thema Versicherung gleich am Anfang klären.

6. Redet miteinander und haltet euch an Absprachen

Du hast es geschafft. Ihr Drei passt prima zusammen, eure Vorstellungen gehen in dieselbe Richtung und Du gehst nicht zu viele Kompromisse ein? Super! Herzlichen Glückwunsch. Aber jetzt kommt der allerwichtigste Punkt: Sprecht miteinander und haltet euch dran. Daran zerbrechen ganz viele tolle Reitpartnerschaften (und Beziehungen btw). Setzt euch am Anfang mal in Ruhe zusammen und besprecht in Ruhe wie eure Kommunikation ablaufen soll, was Du einfach machen kannst und sollst und worüber Du der Besitzerin mal ne Info geben sollst. Und dann halte Dich auch dran. Wenn ihr zum Beispiel besprochen habt, dass Du der Besitzerin Bescheid sagen sollst, wenn Du eine neue Lektion übst, dann sag ihr Bescheid. Wenn Du einmal im Monat den Sattel putzen oder jede Woche Stalldienst machen sollst, dann halte Dich dran. Wenn Du in den Urlaub fährst, dann sag Deiner Reitpartnerin rechtzeitig Bescheid. Natürlich auch, wenn Du Dich aus irgendeinem anderen Grund mal nicht wie gewöhnt ums Pferd kümmern kannst. Wenn Du mal keine Zeit hast und Bescheid safst, dann ist das kein Drama. Wenn Du aber einfach nicht hingehst und das irgendwann rauskommt, dann kann das das Ende dieser Reitpartnerschaft bedeuten. Denn das wichtigste für den Pferdebesitzer ist, dass er Dir vertrauen kann. Immerhin vertraut er Dir seinen besten Freund an! Deshalb: Sei immer, immer, immer zuverlässig!

Lies Dir am besten auch nochmal den Reitbeteiligungskodex bei Herzenspferd durch!

Fällt Dir noch etwas wichtiges ein? Dann schreib es direkt in die Kommentare, damit andere auch Bescheid wissen!

Schöne Grüße von mir und meiner neuen Reitbeteiligung Cindy!

Titelbild by Jessie Smith